Carcasonne-kein Spiel sondern eine Stadt?!

Dienstag, 20.03.2018

Hallo meine Lieben,

Am späten Nachmittag des 27. Februars ging es dann nach Carcasonne. Wir hatten extra einen Zug gebucht und keinen Bus, damit wir „mit einem TGV fahren“ auf unserer Unternehmungsliste abhaken konnten. Daraus wurde aber leider nichts, da Toulouse und Carcasonne nur eine dreiviertel Stunde auseinander liegen und ein Schnellzug, der auf langen Strecken bsw. Von Marseille nach Paris eingesetzt wird, nicht wirklich Sinn macht.
Unsere Unterkunft, die wir sehr schnell erreichten, da Carcasonne im Gegensatz zu Toulouse eine Erbse ist, war dann sehr viel weniger charmant und luxuriös als in Toulouse. Sie befand sich auf einem Dachboden mit schiefem Boden, die Dusche ging nicht und ich habe noch nie in meinem Leben eine SO laute Klospülung gehört. Darüber können wir immer noch lachen. 😀 Für eine Nacht war diese Unterkunft allerdings in Ordnung und im Endeffekt wussten wir, dass wir dort mehr Privatsphäre haben sollten als in Barcelona, obwohl wir die unteren Nachbarn mehrmals schreiend haben streiten hören.


Am nächsten Morgen ging es dann nach einem sehr gemütlichen und gesunden Frühstück auf den Weg in das „wahre Carcasonne“. Wie wir erfuhren wurde strenggenommen nämlich nur die riesige Burganlagen mit seiner Kirche und den schützenden Mauern als richtiges Carcasonne bezeichnet und weniger die umliegenden Wohnsiedlungen, Geschäfte und der Bahnhof.


Bei kaltem Wetter und Sonnenschein ging es bergauf hinter die Mauern der Kleinstadt, wie man sie wirklich nennen kann. Carcasonne war unglaublich groß, mit vielen verwinkelten Wegen, in denen sich Souvenirläden und Restaurants und erstaunlicherweise auch Wohnungen befanden. Insgesamt leben dort tatsächlich über 200 Leute fest in den kleinen, kalten Gebäuden.
An diesem Ort konnte man sich, wie dann auch in Barcelona und anderen hübschen Orten in Frankreich gut vorstellen, wie überfüllt es dort sein wird, wenn die Hochsaison anfängt. Zum Glück waren wir dort zu dieser Jahreszeit.

Nein das Foto wurde kein bisschen nachgestellt ;D


Nach dem ersten Eindruck der Burg sagte ich sofort: „Ach deshalb heißt das Spiel „Carcasonne“ so!“, da man sich mit den vielen Mauern und verwinkelten Häusern wirklich an das Spiel erinnert fühlte. Zusätzlich erfuhren wir, dass man gar nicht mehr zurückverfolgen kann, wer den ersten Stein für diese Burganlage gesetzt hat, da diese über viele Jahrhunderte immer weiter gebaut, vergrößert und restauriert wurde. Genau wie in dem Spiel also, in dem man seine Burg auch immer erweitern möchte/muss.) Allerdings gab es in den Souvenirläden tatsächlich keinerlei Verbindungen zu dem Spiel, was mich sehr wunderte.

Die große Kirche, die man leider nur von außen bewundern konnte. Im


Da es irgendwann einfach zu kalt wurde, setzten wir uns in ein Café (4 Euro pro Tee) und wärmten uns auf. Danach ging es direkt in ein Restaurant auf der Burganlage, da man es draußen in der Kälte nicht lange aushalten konnte. Wir aßen ein traditionelles Gericht namens „Cassoulet“ mit weißen Bohnen, Wurst und Fleisch, was mich geschmacklich sehr an das deutsche, fettige, aber leckere Weihnachtsessen erinnerte.


Um die Zeit irgendwie rumzubekommen, da wir einen Bus um halb zwei Uhr morgens nach Barcelona gebucht hatten, gingen wir für zwei Stunden in den kleinen niedlichen Bahnhof von Carcasonne, wo wir erstaunlich gute Laune hatten und lachten, bis wir um zehn Uhr tatsächlich rausgeschmissen wurden, da der Bahnhof geschlossen wurde. So mussten wir schnell eine Alternative suchen und fanden dank Google Maps zum Glück eine gemütliche Bar (Mittwoch Nacht!), die bis ein Uhr offen hatte.

Wie es in der Nacht auf unserer Reise weiter ging, erzähle ich euch die nächsten Tage, 

bis dahin alles Liebe und Gute euch,

eure Jule 🙂