Unser größter Tiefpunkt und absoluter Höhepunkt-Barcelona

Samstag, 24.03.2018

Hallo meine Lieben,🙂

in Carcasonne um kurz vor eins machten wir uns von der Bar aus auf den Weg zur Bushaltestelle, wo wir leider noch bis ein Uhr vierzig in der Kälte warten mussten, da unser Bus Verspätung hatte. Wenn nicht gegenüber von der Straße ein Mann in einem Auto auch auf den Bus gewartet hätte, hätten sich die pünktlichen Deutschen wahrscheinlich schon viel eher Sorgen gemacht, was sie machen sollten, wenn der Bus tatsächlich nicht käme. Als der Bus dann endlich kam, stiegen die beiden Busfahrer für eine kurze Rauchpause aus und sagten uns, dass es eine schlechte Nachricht gäbe. Die Autobahneinfahrt nach Barcelona war nämlich aus Wettergründen geschlossen und sie waren sich nicht sicher, ob sie überhaupt bis nach Barcelona kommen würden. Da wir natürlich keine andere Alternative hatten, stiegen wir in den warmen Bus und hofften, dass alles klappt. Zum Glück klappte alles, allerdings konnten wir nicht wie geplant im Bus schlafen, da die Leute, die mit uns fuhren teilweise von sehr zwielichtiger Natur waren. Als wir in Barcelona ankamen, waren unsere Gefühle dementsprechend von gemischter Natur, was vor allem auch daran lag, dass es in Barcelona dicken Flocken schneite! Ja, es schneite um fünf Uhr dreißig in Barcelona, wo wir hingefahren sind, um ein bisschen mehr Sonne zu bekommen. Der 40 minütige Fußmarsch, bei dem Sophies und meine Schuhe immer mehr durchnässten, waren Sophies und Lisas Stimmung immerhin durch den Schnee, der tatsächlich etwas hatte, besser als meine, da ich einfach nur noch in einem warmen Bett schlafen wollte. Als wir dann endlich gegen sieben Uhr im Hostel ankamen erfuhren wir, dass wir erst gegen ein Uhr einchecken könnten, da die vorherigen Gäste erst bis elf Uhr ausgecheckt haben müssen, wie es normalerweise ja auch üblich ist. So warteten wir erschöpft und immer noch etwas durchnässt in einem der Aufenthaltsräume des Hostels, nachdem wir um acht einen Tee in einem Café getrunken hatten. Dort bekamen wir dann direkt auch mit, wie ein Geschäftsmann seinen Laptop suchte, der ihm anscheinend kurz bevor gestohlen wurde. Ab da an lief ich nur noch mit meiner Umhängehandtasche unter meiner Jacke herum.

 

Ab diesen Erlebnisse ging es aber zum Glück bergauf, auch was das Wetter betraf. 
Nachdem wir eine Stunde nach dem Check-In uns noch etwas im frischen warmen Bett und frischen Anziehsachen ausgeruht hatten, liefen wir noch in Richtung Hafen, um den Tag wenigstens noch etwas nutzen zu können und um etwas zu essen. Trotzdem machten wir uns schon sehr früh auf den Weg in unsere Betten. Nach einer Nacht und einem Vormittag wie diesem, der wirklich den kalten und nassen Tiefpunkt unserer Reise darstellte, nur all zu verständlich. Womit wir allerdings vorher noch nicht so richtig gerechnet hatten war, dass wir ein Hostel gebucht hatten, in dem es nur Schlafräume mit 8-12 Betten gab, sodass wir von unseren Zimmergenossen aus aller Welt noch etwas wachgehalten wurden. Dennoch konnten wir recht gut und lange schlafen.

 

Mich hatte dieser Tag/diese Nacht davor allerdings etwas mehr mitgenommen als Sophie und Lisa, was wohl vor allem daran lag, dass ich unmittelbar vor unserem Urlaub wegen einer starken Grippe zwei Tage nur im Bett liegen und schlafen konnte. So ruhte ich mich etwas länger aus als die anderen, die sich schon mal auf den Weg zum La Boqueria, einem großen berühmten Markt auf der Las Ramplas machten, wo wir uns wenig später wieder trafen. Unser großes nächstes Ziel war dann der Strand, zu dem wir ziemlich lange gelaufen sind und mit seinen sehr hohen starken Wellen und dem bewölktem Himmel kein Vergleich zu meiner Klassenfahrt in der 10. Klasse im August/September, wo wir super Wetter hatten.


Das Wetter war am nächsten Tag zum Glück besser und da wir so viel wie möglich sehen wollten, buchten wir uns einen Touribus, mit dem man einen Tag lang alle Sehenswürdigkeiten abklappern konnte und wieder ein- und aussteigen konnte, wann und wo man wollte. So besuchten wir gefühlt alles, was man sehen sollte. Ein besonderes Abendteuer stellte der Park Guell dar, der von Gaudi gestaltet wurde und für den wir uns am Tag davor Tickets per Internet bestellt hatten. Dabei musste man eine Zeit angeben, wann man den Tag betreten wollte. Lange Rede kurzer Sinn, nachdem wir planlos durch Barcelona und dann durch den Umkreis des Herzstückes des Parkes gelaufen und gerannt waren, kamen wir vollkommen fertig zwei! Minuten vor Ablauf der 30-Minuten-Einlass-Frist hinein und waren mehr als erleichtert und ungläubig, dass wir das noch geschafft hatten.


Was mich vollkommen davon überzeugte, dass Barcelona eine wahnsinnig schöne Stadt ist, war dann die beeindruckende Sagrada Famillia, Gaudis Kirche, die zu seinem Lebenswerk wurde und welche ich damals mit meiner Klasse nicht gesehen hatte.


Am Abend ging es dann zur Brunnenshow des Fontaine , was wunderschön und zauberhaft war. Dies zusammen mit einem Abschluss-tapas-essen in einer gemütlichen, mit Menschen belebten Bar bildete dann den Abschluss unserer Reise. Tapas gehört nun definitiv mit zu einem meiner Lieblingsessen und auch das Konzept überzeugte mich. Die Bartheke war bestimmt über zwanzig verschiedene Teller mit jeweils Baguettestücken mit allem, was das Herz begehrt überseht, und von dem man sich aussuchen konnte, was man wollte. Belag wie Lachsalat, fritierten Spinattaschen, Frühlingsrollen, schmeckte einfach großartig und wurde mit Windbeuteln und Brownies würdig beendet. Und das für kleines Geld! Allgemein sind die Essens- und Klamottenpreise eher den deutschen angepasst und unterscheidet sich vor allem bei den Lebensmitteln deutlich von den französischen Preisen.


Am nächsten Tag hieß es dann nach dem Check-Out, kurzem Shoppen und Souvenirs kaufen auf zum Flughafen. Wir hatten einen Flug zurück nach Marseille gebucht, was uns durch den Flug über das Meer noch einmal die wahnsinnige Möglichkeit gab, Barcelona von oben zu sehen.
Bei dem herrlichen Wetter hieß es dann Abschied nehmen.

Tschüss Barcelona Bonjour Marseille

So kamen wir dann vollkommen überhäuft mit schönen Eindrücken, (dankbar für diese!) und glücklich wieder im eigenen, privaten Bett schlafen zu können in Marseille/Aix en Provence/Mimet an und konnten immer noch nicht richtig glauben, was man alles in nur einer Woche erleben kann. 

Bis demnächst, 

Eure Jule🙂